Fachkommentar: Mag. Pharm. Adelheid Tazreiter |

Wenn uns die Sonne die kalte Schulter zeigt.

Die Wintermonate ziehen sich dämmrig dahin mit klirrend sonnigen Unterbrechungen, die leider nicht darüber hinwegtäuschen können, dass viel weniger Sonne unsere nackte Haut berührt als im Sommer.

Die Zeit vor der Arbeit spielt sich im Dunklen ab, die Zeit danach genauso. Bei vielen hat sich die aufgebaute Energie der vergangenen fröhlich-hellen Tage in der gravierenden Umstellung zum Wintermodus und der arbeitsamen hektischen Vorweihnachtszeit verloren. Es verwundert nicht, dass auch die gute Laune nicht mehr so recht in die Gänge kommen will.

Lustlosigkeit, Infektanfälligkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen, Angstgefühle und einige weitere Symptome sind mögliche Beschwerden des „Winterblues“

Doch wir können was dagegen unternehmen:

Stärkung des Immunsystems

  • gesunde und leicht verdauliche Kost
  • Bewegung (auch in der Kälte)
  • eventuell Mikronährstoffpräparate und Nahrungsergänzungsmittel

Vitamin D-Speicher auffüllen

Versuchen Sie möglichst viel Zeit in der Sonne zu verbringen – das kurbelt die Bildung von Vitamin D in der Haut an.

Ausreichend schlafen

Achten Sie darauf, dass Ihr Körper sich in der Nacht regelmäßig und ausgiebig regenerieren kann (7 – 8 Stunden).

Pflege für die Seele

Planen Sie auch untertags immer wieder kurze Entspannungspausen ein und relaxen Sie am Wochenende. Tun Sie sich zwischendurch immer wieder etwas Gutes.

Rezeptfreie Unterstützung aus Ihrer Apotheke

Pflanzliche und homöopathische Mittel zur Förderung eines gesunden Schlafes:

  • Zubereitungen aus Baldrian, Hopfen, Melisse, Passionsblume u.a.
  • Homöopathische Einzel- und Komplexmittel
  • Gegen depressive Stimmungslage: Johanniskraut u.a.

ÄTHERISCHE ÖLE

Sie wirken auf zwei Ebenen (duales Wirkprinzip):

„Stoffliche“ = biochemische Wirkung

z.B.: Teebaumöl – antiseptisch
Melissenöl, Lavendelöl – beruhigend
Anisöl – schleimlösend

Olfaktorische Wirkung:

Der Geruch erzeugt eine Reaktion im Gehirn (im Limbischen System), wodurch bestimmte Vorgänge stimuliert werden.

Je nach Art der psychischen oder psychosomatischen Symptome werden entsprechend unterschiedliche Ätherische Öle eingesetzt…

  • stimmungsaufhellend: Grapefruit, Zitrone, Orange, Bergamotte, Mandarine, Rosengeranie, Palmarosa, Salbei, Basilikum, Neroli, Rose, Ylang-Ylang, Melisse
  • beruhigend und klärend: Zitrone, Grapefruit, Zypresse, Eucalyptus, Niouli
  • angstlösend: Rose, Bergamotte, Jasmin, Angelika, Basilikum, Kardamom, Zitronenmelisse
  • tiefenentspannend: Lavendel, Muskatellersalbei, römische Kamille, Neroli, Ylang-Ylang, Petitgrain
  • • stark beruhigend (sedativ): Jasmin, Vanille, Zeder, Weihrauch, Narde, Patchouli, Vetiver, Sandelholz, Majoran, Benzoe

Anwendungen

  • als Badezusatz zu einem Vollbad
  • in der Duftlampe oder im Vernebler
  • als Riechtaschentuch (für unterwegs)
  • als Roll-on zum Anwenden auf der Haut (auch für unterwegs)
  • in einem fetten Öl zur Massage

Optimale Wirkung können Sie mit ätherischen Ölen erzielen, wenn Sie sich bezüglich der Auswahl fachlich kompetent beraten lassen, wenn möglich sogar von jemanden, der in Aroma-therapie ausgebildet ist.

Wer jedoch mit diesen „sanften“ Heilmitteln nach kurzer Zeit (2 – 3 Wochen) nicht wieder ins Lot kommt und keine Besserung verspürt, dem empfehlen wir unbedingt ein Gespräch mit dem Arzt seines Vertrauens.