Kürbis

Im Herbst leuchten sie wieder auf den Feldern und als Dekoration vor und in den Häusern: die Kürbisse. Auch wenn man nicht in der Süd-Steiermark wohnt, wo es überall das köstliche Kernöl direkt vom Erzeuger gibt, ist die positive Wirkung der Kürbiskerne auf unsere Gesundheit mittlerweile überall bekannt.

Die grünen Samen vor allem des Arzneikürbisses (Cucurbita pepo) schmecken als nussiger Snack und dienen gleichzeitig als Heilmittel. Traditionell verwendet man sie gegen Blasen- und Prostataleiden. Sie enthalten eine Vielzahl an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien wie z.B.:

  • Lignane, das sind Phytoöstrogene, die bei weiblichen Wechseljahrbeschwerden helfen.
  • antioxidativ und antibakteriell wirkende Phenolsäuren oder Polyphenole wie Cumarinsäure, Ferulasäure uvm.
  • Phytosterole oder Phytosterine wie z.B. Beta-Sitosterol, Sitostanol usw.
  • antioxidative Carotinoide wie Betacarotin, Lutein, Luteoxanthin uvm.

Das hochwertige Öl besteht zu ca. 80% aus ungesättigten Fettsäuren. Davon sind ungefähr 35 % einfach ungesättigt (z.B. Ölsäure) und etwa 45 % mehrfach ungesättigt (z.B. Linolsäure). Des Weiteren sind wichtige Vitamine wie Vitamin E, A, und B und Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Magnesium in den Kernen enthalten. Auch der Gehalt an wertvollen Aminosäuren (ca.19 g pro 100 g) wie z.B. das L-Tryptophan, das als Serotonin-Vorstufe unsere Stimmung heben kann, ist nicht zu verachten.

Die oben genannten Phytosterole sollen bei gutartiger Prostata-Vergrößerung (BPH = Benigne Prostata Hyperplasie) helfen. Diese führt bei Männern zu Schwierigkeiten beim Harnlassen („Harnstottern“), zu häufigem Harndrang (unangenehm in der Nacht und auch unterwegs) und oft zu immer wiederkehrenden Blasenentzündungen. Für die Problematik wird das Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich gemacht. Phytosterole sollen das Enzym, welches die DHT Produktion beeinflusst, hemmen und so den DHT-Blutspiegel reduzieren. Außerdem senken sie den Cholesterinspiegel.

Auch dem androgenetischen, kreisrunden Haarausfall könnten die Inhaltsstoffe der Kürbiskerne auf natürliche Weise vorbeugen. Supplemente mit Kürbiskernextrakt des Arzneikürbises sollen vor allem gegen Beschwerden der Harnwege und Prostata helfen.

KÜRBISKERNE ALS GESUNDER SNACK

Folgendes ist bei den kleinen Power-Paketen zu beachten:

  • Die empfohlene Tages-Verzehrmenge liegt bei ca. zwei bis drei Esslöffeln, also etwa 30 Gramm. Eine Überdosierung im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Allerdings sind die Kerne ziemliche Kalorienbomben. 100g enthalten um die 580 kcal. Außerdem könnten Phytosterine in größeren Mengen eingenommen die Resorption von gesunden fettlöslichen Stoffen (z.B. Betacarotin) und Vitaminen (z.B. Vitamin A und E) beeinträchtigen.
  • Kürbiskerne sollten immer an einem trockenen, dunklen und kühlen Platz aufbewahrt werden. Durch den hohen ungesättigten Fettgehalt werden sie schnell ranzig. Deshalb empfiehlt es sich auch, diese nicht allzu lange zu lagern.

Vorsicht: nicht alle Kürbiskerne sind genießbar. Manche Sorten vor allem von Zierkürbissen können giftig sein, da sie Cucurbitacine enthalten können. Die Kerne von herkömmlichen Speisesorten wie etwa Hokkaido sind hingegen in der Regel unbedenklich.

Beim Kauf von Kürbiskernen sollte vor allem auf die Sorte und auf das Verfalldatum geachtet werden. Ansonsten ist es Geschmacksache, ob man diese naturbelassen, gesalzen, geröstet oder schokoliert verzehren möchte. Mittlerweile findet man sie in Brot und Brötchen, Salaten, Müslis, Panade von Schnitzeln und Backhendln oder als Geheimtipp: Vanilleeis mit Kürbiskernöl und Kürbiskernen – ein Gedicht.

Natur belassene Kerne lassen sich zu Hause durch schonendes Rösten in der Pfanne oder im Backofen bei niedriger Temperatur zu einer knusprigen, gesunden Köstlichkeit verwandeln. Das Öl mit seiner dunkelgrünen Farbe verfeinert durch seinen nussigen Geschmack viele Speisen wie Salate, Eierspeisen, Topfen, Suppen oder Müslis usw.

UND NOCH EIN KLEINER TIPP:

Die grünen Flecken auf der Kleidung vom Kürbiskernöl verschwinden in der Sonne.

Der Artikel Herbstzeit – Kürbiszeit ist erstmals auf APOgesund.at erschienen.